Mobbing

 

Eine Definition

Der Begriff Mobbing fasst alle Formen der Diskriminierung von Menschen durch ihre Mitmenschen. Wenn man von Mobbing in der Schule spricht meint man, in der Regel, bulling, denn Mobbing umfasst alle Bereiche, die da wären:

Mobbing < mob - anmachen, anpöbeln, Pöbel

Bulling < bully - brutaler Mensch, Brutalo, Tyrann

Bossing <  boss - Chef, Attacken vom Chef gegen Untergebene

Staffing < staff - Mitglied einer Belegschaft, Attacken von den Untergebenen untereinander

Da es bei dieser Homepage um Amokläufe an Schulen geht, werde ich mich im folgenden ausschaließlich auf das Thema Bulling beschränken.                                                                       

Nach Dan Olweus bezeichnet, einem schwedischen Psychologen spricht man von Bulling, wenn „ein oder mehrere Individuen, wiederholte Male und über einen längeren Zeitraum negativen Handlungen von einem oder mehreren Individuen ausgesetzt sind“.

Als negative Handlungen definiert er Taten, welche dem Opfer Schaden oder Qualen zufügt bzw. versucht zuzufügen. Diese negativen Handlungen lassen sich in 3 Kategorien einordnen:

1.verbal (drohen, verspotten, beschimpfen, …)

2.physisch (schlagen, schubsen, treten, kneifen, festhalten, …)

3.non-verbal (Grimassen schneiden, böse Gesten, Rücken zuwenden, …)

Die Kategorien sagen allerdings nichts über den Verlauf des Bullings im Einzelfall aus, es kann durchaus sein, dass es mit der 3. Kategorie anfängt oder eine Kategorie ganz ausgelassen wird.

Der Unterschied zwischen normalem Ärgern bzw. Streiten und Bulling besteht, laut Olweus, in der schwere der Handlung. So stehen sich beim Ärgern meist 2 oder mehr gleichstarke Gruppen gegenüber. Beim Bulling dagegen ist das Opfer psychisch oder physisch unterlegen und kann sich somit gegen seinen Peiniger nicht wehren.

Messbarkeit

Der „Bullying- und Viktimisierungsfragebogen“ (BVF) von Nandoli von Marées und Franz Petermann ist eine Methode das Ausmaß von Bulling zu messen. Es gibt eine Kinder- und eine Lehrerversion, die beide in eine Täter- und Opferskala eingeteilt sind.

Ursache

Grundsätzlich kann man sich bei der Ursachenforschung des Bullings nicht auf eine monokausale Erklärung verlassen. Bulling hat meistens was mit dem Schulklima und dem Konkurrenzkampf der Schüler untereinander zu tun. Hinzu kommen sogenannte Bedingungsfaktoren für gewalttätiges Verhalten. Kommen bei jemandem mehrere solcher Faktoren zusammen erhöht sich die Wahrschienlichkeit, dass er zum Buller wird. Ich schreibe hier bewusst Buller und nicht Bullie (wie es öfters im Netz zu lesen ist), da sich dieser Ausdruck, meiner Meinung nach, zu niedlich anhört und die schwere des Problems nicht erfasst.

Familie

  • Gewalttätiges Verhalten der Eltern
  • Niederer sozialer Status der Eltern (Arbeitslosigkeit, Empfang von Sozialhilfe)
  • Inkosistentes Erziehungsverhalten(mal sind bestimmte Handlungen erlaubt mal nicht)

Schule

  • Besuch bestimmter Schultypen wie Hauptschule oder Sonderschule
  • Qualität der Ausbildung
  • Schulklima (Atmosphäre in der Schule, u.a. bedingt durch den Umgang zwischen Lehrern und Schülern, Angeboten in der Schule, Gestaltung des Schulumgebung)
  • Autoritärer und restriktiver Unterrichtsstil

Persönlichkeit

  • Hoher Stimulationsbedarf
  • Niedrige Frustrationstoleranz
  • hohe Impulsivität des Handelns
  • starkes Dominanzverhalten
  • starkes Selbstvertrauen
  • Buller handeln nicht aus Angst oder Unsicherheit (das haben empirische Analysen der Stresshormone gezeigt!)
  • emotional Unsicher (Sicherheit durch Einfluss auf Opfer und Mitläufer/Zuschauer, die sich nicht gegen die Buller stellen)

Sonstiges

  • Gewalttätige Peer Group (Gleichaltrigengruppe)
  • Sozialer Druck
  • Unzureichende soziale Integration von Immigranten
  • Einflüsse der Medien
  • besonders männliche Schüler neigen mehr zu gewalttätigem Bulling als weibliche, diese bullen eher durch üble Nachrede, falsche Gerüchte oder Blosstellen des Opfers
  • Sie sind sich ihrer eigenen »Stärke« bewusst. Tatsächlich sind sie körperlich im Mittel kräftiger als der Durchschnitt
  • Sie geben häufig an, dass sie das Opfer mit ihrem Verhalten provoziert habe.
  • Sie haben häufig ein geringes Selbstwertgefühl (ein Merkmal, das auch Opfer besitzen!).
  • Ihr Repertoire an Konfliktlösungsstrategien ist eingeschränkt und unangemessen.
  • Durch das Mobbing können Täter auch einen instrumentellen Gewinn haben (z.B. Geld, Sachgegenstände).
  • In späteren Jahren haben sie eine deutlich höhere Gefährdung für sozialfeindliches, kriminelles Verhalten und Alkoholismus

Nochmal: Die oben genannten Faktoren zeichnen nicht den typischen Buller, sie versuchen nur zu erklären unter welchen Bedingungen ein Mensch zum Buller wird!

Eine Täter Typologie

1. Machtmobber Es handelt sich häufig um Personen, die auf Kosten des Opfers einen Machtgewinn erzielen möchten.

2. Neidmobber Das Opfer wird attackiert, weil es Eigenschaften hat, die man selber gerne hätte.

3. Angstmobber Das Opfer erinnert die Täter an eigene Unzulänglichkeiten, bedroht ihr Selbstwertgefühl.

4. Lustmobber Diesen macht es einfach Spaß, andere zu schikanieren, zu intrigieren und für Aufregung zu sorgen.

5. Hühnerhofmobber Gruppen neigen zur Aufstellung von Hackordnungen. Das ist bei Hühner nicht anders als beim Menschen.

6. Herdenmobber Als soziales Wesen möchte der Mensch zu einer Gruppe gehören. Um dazuzugehören, schließt man sich mehr oder weniger unbewußt einer Gruppennorm an.

7. Der "edle" Mobber Dieser fühlt sich "edel", "hilfreich" und "gut". Diesem Mobbertyp begegnet man besonders oft in helfenden Berufen, im Gesundheitswesen und im pädagogischen Bereich.

Die Mitläufer

Üblicherweise unterschiedet man zwischen Mitläufer und Zuschauer. Ich mache diese Unterscheidung bewusst nicht! Denn jeder der bei Bulling zuschaut ist automatisch ein Mitläufer, denn er hätte grundsätzlich die Möglichkeit zu helfen! Diese Menschen sind meist extrem ängstlich und unsicher. Diese Angst geht soweit, dass sie einen Mitschüler lieber misshandeln als ihm zu helfen, denn sie haben angst dann ebenfalls zum Opfer zu werden. Weitere Gründe für ein nicht-eingreifen können sein:

  • Faszination von dem täglichen Schauspiel
  • Fühlen sich abgestoßen, empfinden Angst
  • Falscheinschätzung ( ist doch nur Spaß
  • das große Schweigen ( nicht petzen! )

Die Opfer

Untersuchungen haben folgende Faktoren ergeben, die jemanden mit steigender Übereinstimmung zum Opfer werden lassen.

Familie

  • Restriktive Erziehung

Schule

  • Isolation in der Klasse

Persönlichkeit

  • Höhere Ängstlichkeit, Depressivität und weniger Selbstvertrauen als andere Schüler
  • Defensives Verhalten

Sonstiges

  • Weniger Freunde als andere Schüler

Olweus unterscheidet 2 Typen von Bullingopfern:

Das passive Opfer

  • Körperlich schwächer
  • Ängstlich
  • unsicher
  • Still in der Klasse
  • Reagieren auf Angriffe mit Weinen
  • Kommen aus überbehüteten Familienstrukturen
  • Schwaches Selbstwertgefühl

Durch ihre Ängstlichkeit signalisieren sie den Bullern, dass sie sich nicht gegen sie wehren werden und somit ein leichtes Ziel darstellen.

Das provozierende Opfer

  • ängstlich 
  • aggressiv 
  • nervös
  • unruhig
  • können Konzentrationsprobleme haben und hyperaktiv wirken
  • können leicht reizbar sein
  • spielen sich häufig in den Vordergrund

Beide Opfertyper haben aber auch Gemeinsamkeiten:

  • werden von der Klasse abgelehnt
  • sind offensichtlich unbeliebt auch bei Erwachsenen, sogar bei Lehrer/Innen

Die Situation eines Bullingopfers lässt sich wie folgt beschreiben:

  • Das Ansehen des Opfers wird gezielt beschädigt.
  • Die Kommunikation mit den anderen Kindern/Schülern wird be- und verhindert.
  • Die sozialen Beziehungen des Opfers werden zum Ziel des Angriffs.
  • Körperliche Übergriffe auf das Opfer.

Obwohl es diese Persönlichkeitsmerkmale gibt, heißt das nicht, dass jeder Schüler, der diese Merkmale hat auch zum Opfer wird. Wenn jemand:

  • Markenklamotten trägt oder nicht
  • Dick oder dünn ist
  • Eine Zahnspange, eine Brille trägt
  • Besonders kurze oder lange Haar hat

so erhöht sich in keiner Weise ein Bullingopfer zu werden.

Anzeichen, dass jemand ein Bulling-Opfer ist

In der Schule

Primäre Anzeichen Kinder oder junge Leute, die gemobbt werden, können eines oder (gewöhnlich) mehrere der folgenden Anzeichen aufweisen: Sie werden (wiederholt) auf hässliche Weise gehänselt, beschimpft (sie können auch herabsetzende Spitznamen tragen), verhöhnt, herabgesetzt, lächerlich gemacht, eingeschüchtert, entwürdigt, bedroht, herumkommandiert, tyrannisiert, unterdrückt.

  • Man macht sich über sie lustig und lacht sie aus in herabsetzender und unfreundlicher Art und Weise.
  • Man reitet auf ihnen herum, stößt sie herum, schiebt sie beiseite, pufft sie, schlägt sie, tritt sie (und sie sind nicht fähig, sich selbst angemessen zu wehren).
  • Sie werden in «Streitigkeiten» und «Kämpfe» hineingezogen, in denen sie fast wehrlos sind und aus denen sie versuchen, sich zurückzuziehen (vielleicht weinend).
  • Ihre Bücher, ihr Geld und anderer Besitz werden ihnen weggenommen, beschädigt oder verstreut.
  • Sie haben Prellungen, Verletzungen, Schnitte, Kratzer oder zerrissene Kleidung, für die es keine natürliche Erklärung gibt

Sekundäre Anzeichen

  • Sie sind (oft) allein und ausgeschlossen von der Gruppe Gleichaltriger in den Pausen und beim Essen. Sie scheinen keinen einzigen guten Freund oder Freundin in der Klasse zu haben.
  • Sie werden bei Mannschaftsspielen als letzte ausgewählt.
  • Sie versuchen, sich in der Pause in der Nähe des Lehrers oder der Lehrerin oder anderer Erwachsener aufzuhalten.
  • Sie haben Mühe, vor der Klasse zu sprechen und machen einen ängstlichen und unsicheren Eindruck.
  • Sie scheinen hilflos, unglücklich, deprimiert, den Tränen nahe zu sein.
  • Sie zeigen eine plötzliche oder allmähliche Verschlechterung ihrer Schulleistungen.

Zu Hause

Primäre Anzeichen

  • Sie kommen aus der Schule nach Hause mit zerrissenen oder unordentlichen Kleidern, beschädigten Sachen.
  • Sie haben Prellungen, Verletzungen, Schnitte, Kratzer, für die sich keine natürliche Erklärung findet.

Sekundäre Anzeichen

  • Sie bringen keine Klassenkameraden oder andere Gleichaltrige mit nach Hause nach der Schule und verbringen selten Zeit im Haus oder auf dem Spielplatz von Klassenkameraden.
  • Sie haben vielleicht keinen einzigen guten Freund oder keine Freundin, mit dem oder mit der sie ihre Freizeit verbringen (Spielen, Einkaufen, Sport und Musikunternehmungen, am Telefon schwatzen usw.).
  • Sie sind selten oder nie zu Parties eingeladen, und ihnen liegt vielleicht auch nicht daran, selbst Parties auszurichten (weil sie damit rechnen, dass niemand kommen will).
  • Sie scheinen ängstlich oder widerwillig, morgens zur Schule zu gehen, haben keine Appetit, haben häufig Kopf- oder Magenschmerzen (besonders morgens).
  • Sie wählen einen «unlogischen» Weg zur und von der Schule.
  • Sie schlafen unruhig und haben schlechte Träume, weinen vielleicht im Schlaf.
  • Sie verlieren die Lust an Schularbeiten und bekommen schlechtere Zensuren.
  • Sie scheinen unglücklich, traurig, deprimiert zu sein oder zeigen unerwartete Stimmungswechsel mit Gereiztheit und plötzlichen Zornausbrüchen.
  • Sie verlangen oder stehlen zusätzliches Geld von der Familie (um die Tyrannen zu beschwichtigen).

Ein Täter-Opfer Vergleich

Mögliche Täterkennzeichen
zu wenig Konfliktlösungsstrategien <---->
Impulsiv, geringe Selbstkontrolle <----->
Körperliche Stärke <----------->
Fehleinschätzung von Fremdverhalten <---->
geringes Selbstwertgefühl <------------>
Machtausübung <------------>
Wenig Empathie <--------->

 

Mögliche Opferkennzeichen
kaum Konfliktlösungsstrategien
ängstlich und aggressiv, hitzköpfig
körperliche Schwäche
kommen oft aus überbehüteten Familien
wenig Selbstwertgefühl
tyrannisieren
geringe Sympathie - Ablehnung

Die Folgen

Wer unter Bulling zu leiden hat steht auch automatisch unter Streß. Und der ist auch hier mit den üblichen Folgen verbunden:

  • Konzentrations-/Gedächtnisstörungen
  • Gedankenautomatismen (man denkt immer nur an die erlittenen Qualen)
  • Identitäts- und Selbstwertkrisen
  • neurotische Störungen
  • Erschöpfungs- und Versagenszustände
  • Versagensängsten
  • Depressionen
  • schlechte Noten (aufgrund von Versagensängsten und Depressionen)
  • Selbstmord (Amoklauf kann man hier als erweiterten Selbsmord sehen, da die Amokläufer auch jene Menschen töten, die sie aktiv oder passiv gequält haben!)
  • Schlafstörungen
  • Migräne und Spannungskopfschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Kreislaufprobleme
  • Herzbeschwerden
  • Magen- und Gallenbeschwerden
  • Ohrensausen (Tinnitus)
  • Erschöpfungszustände
  • allgemeine Störungen des vegetativen Nervensystems
  • Kopfschmerzen 51 %
  • Rückenschmerzen 44 %
  • Einschlafstörungen 41 %
  • depressiv 41 %
  • schnell reizbar 41 %
  • Nackenschmerzen 36 %
  • Konzentrationsmängel 35 %
  • Versagensangst 32 %
  • unterbrochener Schlaf 32 %

Experten schätzen, dass etwa 20 % der Selbstmordfälle in Deutschland, also 30.000 jährlich, durch Mobbing am Arbeitsplatz ausgelöst werden. Auch Tumore können durch Bulling ausgelöst werden.

Hilfe gegen Bulling

  1. Verbündete suchen : Wer Verbündete hat steht nicht mehr als allein der Gruppe von Tätern gegenüber!
  2. Steht das Bulling noch am Anfang (d.h. sind es eher Andeutungen als konkrete Aktionen der Buller) kann schon ein klärendes Gespräch die Sache zum Abschluss bringen.
  3. Wenn das nicht hilft wendet euch an einen Lehrer. Dabei ist erstmal egal welcher Lehrer es ist, hauptsache ihr vertraut ihm. Am effektivsten ist es alle Fachlehrer zu benachrichtigen, in welchen das Bulling auftritt, da dieser Nachdruck die Lehrer zu schnellem Handeln zwingt. Häufig ist es nämlich so, dass Bulling als harmlose Rangelei oder Gezicke abgetan und nicht ernst genommen wird. Gebt an diesem Punkt nicht nach! Keiner kennt eure Situation wie ihr selbst, lasst euch von niemandem einreden, dass es ja so schlimm schließlich nicht ist.
  4. Wenn die Lehrer, häufig aufgrund von Bequemlichkeit nichts zun wollen ist es Zeit die Schulleitung zu informieren. Scheut euch nicht davor die Sache offiziell zu machen. Nur so wird es aufhören!
  5. Bringt euer Gespräch mit der Schulleitung nichts, informiert eure Eltern über den Verlauf und bittet sie sich mit der Schulleitung in Kontakt zu setzen. Spätenstens dann sollte der Ernst der Lage klar sein!
  6. Hilft dieser Schritt auch nicht so sucht Hilfe bei einem Psychater oder Psychologen. Eine Form der Hilfe kann schon ein Vortag von ihm über Bulling vor der Klasse sein.
  7. Sollte die Schulleitung dies verbieten, wendet ihr euch an die Schulaufsicht. Die kann solch einen Vortrag auch über den Kopf der Schulleitung durchsetzen.
  8. Sollte das alles nichts helfen, bleibt nur die Möglichkeit die Schule zu wechseln. Ein Klassenwechsel bringt dann nichts mehr weil die Buller euch in der Pause begegnen und möglicherweise in der anderen Klasse schon Gerüchte über euch gestreut haben.
  9. Wartet nicht zu lange, lasst euch nicht vertrösten, nur mit konsequentem Handeln hat man gegen Bulling eine Chance.
  10. Tretet direkt, bestimmt und energisch auf! Das schüchtert die Täter ein!
  11. Seid schlagfertig. Ein Beispiel: Du wirst als Streber bezeichnet. Deine Antwort könnte heißen: "Bei mir funktioniert das, und wie ist das bei dir?"
  12. Führt ein Bullingtagebuch!(genaue Dokumentation von Einzelheiten/Mobbinghandlungen, Beweismittel zusammentragen) Das ist besonders wichtig, wenn ihr euch an die Lehrer wendet und diese euch vertrösten, so könnt ihr gleich dagegenhalten!

  13. Wenn ihr merkt, dass euch das Bulling krank macht, lasst euch beurlauben, tankt Kraft für neue Schritte!
  14. Streßabbau: Denn Bulling ist Streß und der muss raus. Nutzt dafür Hobbies, Vereine, Clubs ganz egal hauptsache ihr kommt auf andere Gedanken!
  15. Stärkt euch selbst und euer Selbstbewusstsein z.B. mit Selbstverteidigung.
  16. Sucht euch eine Selbsthilfegruppe
  17. Informiert euch und nutzt Beratungsangebote!
  18. Holt Hilfe von rechtlicher Seite (Anwälte, Urteile recherchieren!)

So das kannst du als Opfer tun, aber deine Mitschüler können dir auch helfen! Sie können sich vor das Opfer stellen und es verteidigen, je mehr Leute sich vor dass Opfer stellen desto mehr werden die Buller in ihren Aktionen eingeschränkt. Man kann auch als Außenstehender mit einm Lehrer reden, falls das Opfer sich nicht traut, und ihn um Hilfe bitten. Man kann das Thema auch ganz allgemein im Unterricht ansprechen, ohne dabei dir Person zu nennen die darunter zu leiden hat.

Leute das geht uns alle an! Guckt nicht weg wenn jemand misshandelt wird, auch wenn ihr es "nur" einem Lehrer sagt helft ihr den Leuten! Wenn wir weiter alle nur weggucken und uns nur denken "Hauptsache die lassen mich in Ruhe" werden die Amokläufe NIE aufhören. Das hat nichts mit der Mitgliedschaft im Schützenverien zu tun. An Waffen kommt heute jeder, man muss nur wissen wie und wo und wenn man schon so tief drin steckt, dass man sich das überlegt haben wir als Gesellschaft versagt. Es liegt an uns unterschiedliche Fähigkeiten und Charaktere zu fördern, es kann nicht sein, dass unser Bestreben darin liegt eine homogene Masse zu werden in der jeder, der es wagen könnte individuell zu sein unter Bulling zu leiden hat. Die Quittung dafür kriegen wir vielleicht nicht sofort. Aber spätestens wenn sich wieder jemand nicht weiter zu helfen weiss als zu einer Waffe zu greifen wird uns unser Versagen wieder vor Augen geführt! Nur weil jemand hobbymäßig Ego-shooter spielt heißt das noch lange nicht, dass er auch ein potentieller Amokläufer ist. Ich weiss, dass das "Aktionsbündnis Winnenden" meint, dass Ego-shooter, Waffen in Privathaushalten und am besten auch Schützenvereine verboten werden sollten. Allerdings sind Ego-shooter häufig nur der letzte Fluchtpunkt eines Amokläufers. Hier haben sie die Kontrolle, bestimmen sie, die immer nur gebullt und gedemütigt werden, die Regeln und sind aktiv am Verlauf der Handlung beteiligt anstatt immer nur passiv alles über sich ergehen lassen zu müssen. Es gibt Millionen Waffen in Privathaushalten, in ganz Deutschland! Die Waffen sind nicht das Problem, sie sind letztendlich nur Mittel zum Zweck. Sollte ein Amokläaufer, warum auch immer, nicht an eine Schusswaffe kommen, so wird er sich eine andere Waffe suchen: Ein Messer, eine selbnstgebaute Bombe (die Anleitung lässt sich ganz einfach googlen) oder eine Schere! Sollten wir alle Messer in Haushalten verbieten, weil mal jemand abgestochen wurde? Sollten wir die Polizei überprüfen lassen, ob die Messer auch korrekt untergebracht sind? Wenn man das mal weiterdenkt und Schusswaffen in Privathaushalten verbietet und Schützenvereine verbietet, soll man dann auch Messer und somit auch Messerfabriken verbieten? Sollen dann alle Bürger dafür bluten, wenn mal ein paar das Gesetz gebrochen haben? Sollten wir Supermärkte verbieten, weil diese ja ausgeraubt werden können. Genau so argumentiert das Aktionsbündnis: Waffenverbot für Privatleute, weil man ja Amok laufen könnte. Verbot von Schützenvereinen, weil da infolge des Verbotes der Waffen in den Haushalten alle Waffen lagern würden und die Amokläufer somit, wenn und falls sie die Tresore der Vereine aufbrechen würden eine größere Anzahl an Schusswassen zur Verfügung hätten. Ich glaub jetzt begreift auch der Letzte unter euch, warum diese Verbote schwachsinnig sind. Da stellt sich jedem klar denkenden Menschen doch unweigerlich die Frage: Weiß das "Aktionsbündnis" nicht, dass Tim und die anderen Amokläufer unter Bulling zu leiden hatten? Doch das wissen sie, da sie ja so aufmerksam sie Ereignisse verfolgen und nicht selten auch die schärferen Waffengesetze aktiv unterstützen! Der Grund warum sie zum Thema Bulling aber nur Flyer verteilen oder zum Download bereitstellen ist so simpel wie verblüffend: Weil Gesetze schnell und einfach durchzusetzen sind, weil das Verbot von Ego-shootern relativ einfach ist und auch die Diskussionen über selbige sind bequem: Man setzt sich in eine Talkrunde und hetzt munter drauf los. Nebenbei erwähnt man die bösen Sportschützen und verweist 5-8 mal auf die eigene Homepage. Die Sache entwickelt so schnell eine Eigendynamik, es läuft alles wie von selbst! Das Thema Bulling würde eine intensivere Beschäftigung mit den Ursachen und Gründen eines Amoklaufes bzw. des Amokläufers erfordern. Man müsste sich mit den Amokläufern und ihren Motiven auseinandersetzen. Man könnte sie nicht mehr so leicht als Killer, Monster oder kranke Persönlichkeiten abstempeln. man würde erkennen, dass (unter Umständen) auch die eigenen, toten Kinder (so schlimm der Verlust auch sein mag!!!) keine weiße Weste hatten, sondern eine gewisse Mitschuld tragen. Haben sie doch nichts getan um das Bulling zu verhindern. Haben sie doch nichts gegen Ausdrücke wie "Riesenbaby" oder der Schikane derer, die nicht das neuste Handy hatten, getan! Das wäre zweifelsohne ein schmerzlicher Prozess, den diese Eltern des "Aktionsbündnis Winnenden" nicht gehen wollen. Sie WOLLEN es nicht, denn sie trauern. Das ist auch ihr gutes Recht, sie haben einen geliebten Menschen verloren, aber sie vergessen dabei, dass andere auch einen Menschen verloren haben, der ihnen viel bedeutete und der vielleicht auch unter ihren eigenen Kindern gelitten hat. Denkt an Robert Steinhäuser, er ging nicht in den Saal, in dem ein Freund von ihm grade seine Prüfung schrieb, denkt an Sebastian Bosse, der sich noch im letzten Satz seines Abschiedsbriefes bei jenen bedankte, die ihn warmherzig und gut behandelt haben und denkt an Tim Kretschmer, der schon aufgegeben hatte und dessen Tot hätte verhindert werden können! Und nicht zuletzt: Denkt an all jene, die jeden Tag misshandelt werden, die unter den Bullern schreckliche Qualen erleiden müssen und deren Schreie stumm und ungehört verhallen. Lasst es nicht soweit kommen, dass bald wieder ein junger Mensch sein Leben für unwert und sein Schicksal für besiegelt hält. Haltet zu denen, die eure Hilfe brauchen, nicht zu denen, hinter welchen ihr euch stärken könnt. Leiht denen eure Stimme, die nicht für sich selbst sprechen können. Bringt jene zum Schweigen, die es nicht wehrt sind, dass man ihnen zuhört.

Stärke zeigt der, der seine Stärke mit den Schwächeren teilt, nicht der, der sich seine Stärke auf Kosten anderer beweisen muss!!

 


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